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15. Dez 2022

Im November kostete eine Tonne durchschnittlich noch den historischen Höchstpreis von CHF 666. Im Dezember kostete sie durchschnittlich CHF 649.20. Bild: pelletpreis.ch

Bis Juli 2022 waren Pellets in der Schweiz immer deutlich teurer als in Deutschland und in Österreich. Nun haben sich die Preise plötzlich angeglichen. Bild: pelletpreis.ch

Im November war die Kilowattstunde Pellets mit 13.59 Rp. nur leicht günstiger als Heizöl mit 14.1 Rp. pro Kilowattstunde. Gas war dagegen mit 17.81 Rp. pro Kilowattstunde 31 % teurer als der jüngste Holzbrennstoff. Bild: pelletpreis.ch

pelletpreis.ch: Die Preise sinken leicht von CHF 666 auf CHF 649 – neues Gleichgewicht zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz

Trotz der sich ankündigenden Kältewelle sind die Pelletpreise gemäss der unabhängigen Preiserhebung von pelletpreis.ch um 2.5 % auf durchschnittlich CHF 649.20* pro Tonne gesunken. Damit ist der seit August 2021 anhaltende Kostenanstieg vorerst gestoppt. Innerhalb Jahresfrist stieg der Preis von Pellets um rund 63 %.

Der Aufruf, rechtzeitig die Pelletlager zu füllen, scheint gefruchtet zu haben: Die Preise von Pellets sanken erstmals seit August 2021. Trotz derzeit klirrender Kälte gibt es keine Lieferengpässe. Damals kostete eine Tonne durchschnittlich CHF 333.10, im Dezember 2021 betrug der Preis pro Tonne durchschnittlich 396 CHF. Der Krieg in der Ukraine, die unsichere Verfügbarkeit von Erdgas und die europaweiten Fördergelder für Holzheizungen und andere erneuerbare Heiztechnologien haben dem Markt eingeheizt und einen seit 2008, dem Start der Preiserhebung von pelletpreis.ch, nie dagewesenen Preisanstieg verursacht. Im November kostete eine Tonne durchschnittlich noch den historischen Höchstpreis von CHF 666.

Aufatmen?
Wie sich der Preis weiter entwickelt, ist sehr schwierig vorherzusagen. Können Pelletheizungsbesitzer zwischenzeitlich oder ganz aufatmen? So genau weiss das niemand. Es hängt einerseits vom Tempo des Heizungsaustauschs weg von fossilen hin zu erneuerbaren Heizungen wie Pelletheizungen ab, aber nicht nur von dem in der Schweiz, sondern von dem in ganz Europa. Andererseits spielt auch der Ausbau der Pelletproduktion in der Schweiz und in Europa eine grosse Rolle. Indirekt ist die Branche auch vom Strom- und Wärmepreis abhängig und natürlich vom Rohstoff Holz selber. Auch die steigenden Zinsen wirken sich früher oder später auf die Pelletproduktion aus.

Fast gleich auf wie Heizöl, deutlich günstiger als Erdgas
Diese Woche hat die Erdgasvereinigung erklärt, die Zeiten des billigen Gases seien vorbei. Inwieweit die Zeiten des billigen Heizöls ebenfalls hinter uns liegen, hängt auch vom Wechselkurs Dollar-Schweizer Franken ab, und damit nicht zuletzt von der Zinspolitik der Notenbanken. Je tiefer der Dollar und je höher der Schweizer Franken, umso günstiger wird Heizöl, ein Phänomen, das wir gerade diese Tage verfolgen können. Die Verfügbarkeit alleine ist also nur ein Element. So war denn im November die Kilowattstunde Pellets mit 13.59 Rp. nur leicht günstiger als Heizöl mit 14.1 Rp. pro Kilowattstunde. Gas war dagegen mit 17.81 Rp. pro Kilowattstunde 31 % teurer als der jüngste Holzbrennstoff. Pellets sind zudem von allen drei Brennstoffen der klimaneutralste, weil der beim Verbrennen enstehende CO2-Ausstoss beim Wachsten der Bäume bereits „vor-kompensiert“ wurde.

Preise von Nachbarländern gleichen sich an
Bis Juli 2022 waren Pellets in der Schweiz immer deutlich teurer als in Deutschland und in Österreich. Nun haben sich die Preise plötzlich angeglichen. Und dies trotz des sehr starken Frankens. Eigentlich weiss niemand wieso. War die Angst vor einer Lieferlücke in Deutschland einfach am höchsten und haben die Schweizerinnen und Schweizer und mit ihnen auch die Österreicherinnen und Österreicher damit gerechnet, dass es eh genügend Pellets gibt?

Die billigste Kilowattstunde
Zwar ist gemäss dem Branchenverband ProPellets Austria die durchschnittliche Tonne Pellets im November mit € 613 in Österreich noch etwas günstiger als mit € 657 in der Schweiz. „Unsere“ Pellets sind gar günstiger als die in Deutschland, wo die Tonne im November € 676 kostete. Das lässt Händler erstmals überhaupt über den Verkauf von Pellets aus der Schweiz nach Deutschland nachdenken. Ein richtiges Geschäftsmodell ist dies indes noch nicht, ausser die Händlerin befindet sich in unmittelbarer Grenznähe. Jetzt bangt die ganze Branche inklusive Pelletsheizungbesitzenden erst einmal, dass alle gute durch den Winter kommen. Und dann steht ja bereits der nächste vor der Tür, der garantiert auch mehr Pelletheizungen in ganz Europa mit sich bringt. Strenge Winter kümmern Hausbesitzende, die nicht nur den Heizungsersatz von fossilen hin zu erneuerbaren Energien vollzogen haben, sondern auch in die Effizienz der Gebäude investiert haben, weniger. Denn die billigste Kilowattstunde Energie ist immer noch die, die gar nicht erst verbraucht wird!

*Alle Preise: Durchschnittpreis pro Tonne inkl. MWST und Lieferung

Text: Anita Niederhäusern, Herausgeberin pelletpreis.ch und ee-news.ch

1 Kommentare
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Hamatschu @ 28. Feb 2023 21:52

Die Pelletpreise sind schon lange massiv überteuert. Wenn jetzt für 2 Monate der Preis ein wenig günstiger war als in DE, kann man noch nicht von einer Angleichung sprechen. Preis heute in DE 370.- CH 700.-, der günstigste wollte sogar nur 246.- pro Tonne. In DE schneller Preis Anstieg und schneller Abfall, in der schweiz schneller Anstieg und wie bei allem nur langsame Stabilisierung....

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