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20. Jan 2023

Erste Schweizer Pellet-Box: Liefert rund um die Uhr. Bild: Rutschmann, Holzenergie Schweiz

Der Sack ist in eine praktische Vorrichtung einzuklicken. So bleibt er für die Befüllung offen und die Pellets fallen sicher und vollständig hinein. Bild: Rutschmann/Holzenergie Schweiz

Ein Sicherheitsbolzen verhindert das Öffnen der Türe während des Befüllungsvorgangs. Nun kann die gewünschte Pelletmenge angetippt werden. Bild: Rutschmann, Holzenergie Schweiz

Marco Bichsel: „Die Pellet-Box stösst bei Grossverteilern auf Interesse.“ Bild: Schmid Energy Solutions

Pellet-Box: Pellets rund um die Uhr - damit der Ofen nie ausgeht

(Holzenergie Schweiz) Jetzt, wo Heizen so teuer ist, freuen sich die Besitzerinnen und Besitzer von Pelletöfen. Sie geniessen in ihren Stuben die behagliche Wärme aus erneuerbarer und klimafreundlicher Holzenergie. Es ist Samstagabend, Pellets müssen nachgefüllt werden, man will im Keller einen Sack Pellets-Nachschub holen und erschrickt: Der Vorrat ist aufgebraucht, der gemütliche Abend in Gefahr. Wo kriegt man um diese Zeit Pellets her?

Schon von weitem fällt die containergrosse Pellet-Box auf. Das ist also die aufsehenerregende Erfindung, die rund um die Uhr und zu ganz normalen Preisen Pellets liefert. Wer hat’s erfunden? Für einmal nicht die die Schweizer, sondern die Italiener. Denn in Italien sind schon heute hunderttausende von Pelletöfen installiert. Da liegt es auf der Hand, etwas für eine zeitlich lückenlose Versorgung zu tun. Bereits sind in Italien über 50 Pellet-Boxen installiert, und es werden schnell mehr. Das Bedürfnis der Kundschaft, jederzeit auf einfache Art und Weise Pellets beschaffen zu können, ist vorhanden. Das müssen wir auch in der Schweiz haben, sagten sich einige findige Köpfe im thurgauischen Eschlikon.

Marktpotenzial ausloten
Und genau dort steht die erste Pellet-Box der Schweiz. Schmid Energy Solutions, ein führender Hersteller von Holzfeuerungen aller Art und Spezialist für umweltfreundliche Heizungen, hat eine Pellet-Box angeschafft und aufgestellt. Man will damit das Marktpotenzial ausloten. Die Motivation für das Engagement ist in der Marktsituation begründet. Die Nachfrage steigt seit längerem kontinuierlich und in jüngster Zeit gar stürmisch an, die Verfügbarkeit und die Preisentwicklung der Pellets sorgen für Unsicherheit bei der Endkundschaft, die Eigentümer von Pelletöfen wollen sich jederzeit Nachschub beschaffen können, die Grossverteiler haben ein Platzproblem für voluminöse «tiefpreisige» Produkte in ihren Läden und sind deshalb an Lösungen ausserhalb der teuren, beheizten Ladenflächen interessiert. Zudem kommuniziert die Pellet-Box, wenn sie Nachschub braucht, automatisch und direkt mit dem Lieferanten, was den Warenprozess wesentlich vereinfacht.

Kooperationen mit Grossverteilern
Das Betriebskonzept sieht denn auch Kooperationen mit Grossverteilern vor. Bevorzugt im gut sichtbaren Eingangsbereich von Bau- und Hobbymärkten wie Migros, Landi, Jumbo (Coop) oder OBI soll die Pellet-Box zu stehen kommen. Sie lässt sich äusserlich dem Erscheinungsbild des jeweiligen Aufstellungsortes anpassen. Marco Bichsel, Marketing Manager Domestic bei der Firma Schmid, freut sich über die bisherigen Reaktionen der Grossverteiler: «Wir haben bereits einige der potenziellen Partner angesprochen. Sie zeigen alle ein grosses bis sehr grosses Interesse an der innovativen Erfindung.» Ob die Partner die Automaten kaufen, mieten oder leasen werden, ist zurzeit noch offen. Es sind mehrere Optionen denkbar. Integraler Bestandteil des Konzepts ist das Angebot der Firma Schmid zur Übernahme der gesamten Servicekette. Dies sichert einen zuverlässigen Betrieb, und die Grossverteiler müssen kein Personal für neue Aufgaben weiterbilden. Marco Bichsel ist auch nach einigen Monaten Betrieb begeistert von der Erfindung. Er ist «Administrator» der ersten Pellet-Box und kennt sie in- und auswendig. «Das Wichtigste ist, dass der Kauf von Pellets möglichst einfach und schnell funktioniert. Und zwar mit Bargeld oder Karte», erklärt er und demonstriert den Ablauf eines Kaufvorganges.

Einfachste Bedienung und zuverlässiger Betrieb
Ein grosser Bildschirm erklärt das Vorgehen Schritt für Schritt. Zunächst kann man aus fünf Sprachen die Benutzerführung wählen. Wer bar bezahlen will, kann das ebenso, wie auch die Möglichkeit der Bezahlung per Kredit- oder Kundenkarte besteht. Letztere lässt sich direkt an der Pellet-Box beziehen. Den Behälter oder Sack für die Pellets kann man entweder selber mitnehmen, oder zu einem kleinen Preis ist ein praktischer, wiederverwendbarer Sack aus dem Automaten erhältlich. Mit einem einfachen Handgriff lässt sich die auf Bodenhöhe platzierte Fronttüre der Befüllungsanlage öffnen. Der Sack ist in eine praktische Vorrichtung einzuklicken. So bleibt er für die Befüllung offen und die Pellets fallen sicher und vollständig hinein. Für die Befüllung ist die Türe aus Sicherheitsgründen zu schliessen. Ein Sicherheitsbolzen verhindert das Öffnen der Türe während des Befüllungsvorgangs. Nun kann die gewünschte Pelletmenge angetippt werden.

5, 7.5, 10 oder 15 Kilogramm
Zur Verfügung stehen 5, 7.5, 10 oder 15 Kilogramm. Die entsprechenden Preise sind gut sichtbar angegeben, so dass jederzeit Klarheit über die entstehenden Kosten besteht. Sind die beschriebenen Schritte inklusive der Zahlung erledigt, beginnt die Pellet-Box zu summen und rattern und füllt die gewünschte Menge aufs Gramm genau in wenigen Sekunden ab. Die Türe lässt sich danach wieder öffnen, und der Behälter oder Sack kann entnommen werden. Dem Samstagabend an gemütlicher Wärme steht nun nichts mehr im Weg.

Befüllung sehr einfach
Der Vorratsbehälter der Pellet-Box fasst etwa 4'500 Kilogramm. Je nach Aufstellungsort können regionale Pelletanbieter das Nachfüllen selbständig übernehmen. Sie werden entsprechend instruiert und erhalten die nötigen Zugangscodes. Das Befüllen des Vorratsbehälters gestaltet sich sehr einfach. Es funktioniert wie ein normaler Hausanschluss für eine Pelletheizung. Somit können die Betreiber der Pellet-Box mit ihren gewohnten und bisherigen Pelletlieferanten weiterhin zusammenarbeiten. Das Personal der Grossverteiler ist lediglich mit wenigen Arbeiten zu betrauen, beispielsweise mit dem Leeren der Geldkassette oder dem Nachfüllen des Spenders der wiederverwendbaren Säcke.

Auch für Pelletgrills
Man darf gespannt sein, ob und in welchem Tempo die Pellet-Box die Schweiz erobern wird. Ein weiterer Aspekt könnte dabei helfen: Schweizerinnen und Schweizer kaufen immer mehr Pelletgrills. Da geht es nicht mehr um die gemütlich warme Stube im Winter, sondern in der warmen Jahreszeit um punktgenau gegrilltes Fleisch oder Gemüse. Wer einen solchen Grill betreibt und am Samstagabend Gäste zur Grillparty eingeladen hat, kann es heute erleben: Die Pellets gehen aus und im Keller ist kein Nachschub mehr zu finden… Eine pfiffige Erfindung aus unserem südlichen Nachbarland schafft Abhilfe.


Marco Bichsel: „Für uns ist es aber eine sinnvolle Ergänzung unseres Sortiments“

Fragen an Marco Bichsel, Marketing Manager Domestic bei der Firma Schmid Energy Solutions.

Holzenergie Schweiz HeS: Wie sehen Sie die Marktchancen für die Pellet-Box?
Marco Bichsel: Ich sehe gute Marktchancen. Wir suchen aktiv die Zusammenarbeit mit Grossverteilern oder Pelletsproduzenten und sind dabei auf ein erfreuliches Interesse gestossen. Das bietet Potential für eine gute Verbreitung und ergänzt auf clevere Art das Angebot der Grossverteiler im stark wachsenden Markt der Pellets. Die Pellet-Box lässt sich dem Erscheinungsbild der Grossverteiler individuell anpassen, so dass deren Angebot auch in Zukunft «aus einem Guss» kommt.

Ist die Pellet-Box eine Ausweitung der Geschäftsfelder Ihrer Firma auf die Energieholzversorgung?
Nein, wir werden kein Energieholzlieferant, für uns ist es aber eine sinnvolle Ergänzung unseres Sortiments. Wir haben dank unserer Holzfeuerungen grosse Erfahrungen mit dem technischen Umgang mit Pellets und können den professionellen Unterhalt der Pellet-Box mit unseren Servicedienstleistungen kombinieren. Betrieb und Service möchten wir den Grossverteilern als «Sorgenfreipaket» anbieten und ermöglichen damit erst noch eine gleichmässigere Auslastung der Servicetechniker. Die Grossverteiler müssen somit keine zusätzlichen fachlichen Kompetenzen aufbauen.

Welches sind die nächsten Schritte für die Markteinführung?
Wir würden gerne im 2023 in Zusammenarbeit mit einigen Grossverteilern die ersten zehn Boxen in verschiedenen Regionen platzieren und damit einen repräsentativen Markteintritt schaffen, der eine gute und bedürfnisorientierte Weiterentwicklung des Angebots erlaubt.


Text und Interview: Holzenergie Schweiz

1 Kommentare
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Willi @ 06. Apr 2023 20:28

Die Box ist Zukunft, gute Iee, mega! Bitte auch im Aargau, danke.

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