Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs ist nichts so unsicher wie die Entwicklung der Energiepreise. Auch die Pellets konnten sich diesem Sog nicht entziehen, weil aufgrund der durch den Krieg rapide ansteigenden Kosten von Heizöl und Gas die Nachfrage nach Pelletheizungen und damit auch nach dem jüngsten Holzbrennstoff sprunghaft anstieg. Diese Entwicklung fand nicht nur in der Schweiz statt, sondern in ganz Europa.
Perfekt für den Altbau
Auch die Verkäufe von Wärmepumpen stiegen sprunghaft an. Insbesondere im Altbaubereich ist jedoch die Pelletheizung eine ungleich bessere Variante, denn dort brauchen die Heizkörper hohe Vorlauftemperaturen, um die gewünschte Raumwärme sicherzustellen. Hier ist eine Holzfeuerung passender. Gebäude, die keine Gesamtsanierung inklusive Dach und Fassade aufweisen, verbrauchen dann mit einer Wärmepumpe insbesondere im Winter sehr viel Strom. Die Preise auf dem Strommarkt sind jedoch immer noch rund doppelt so hoch wie vor der Energiekrise. Dazu kommt, dass die Nachttarife, die ein günstigeres Aufladen der Speicher und Boiler erlaubten, zunehmend unter Druck geraten. Der Energieversorger BKW hat sie bereits abgeschafft. Weitere Versorger werden diesem Beispiel folgen, denn die Strompreisspitze hat sich aufgrund der Zunahme von Solarstromanlagen bereits vom Mittag in die Abendstunden verschoben.
Gas vor Heizöl und Pellets
Mit einem durchschnittlichen Preis* von 9.92 Rp. für eine Kilowattstunde waren Pellets im Juli der günstigste Brennstoff, bei Heizöl** betrug der Preis 10.65 Rp. für eine Kilowattstunde, bei Gas** sogar stolze 16.99 Rp. Damit belief sich der Preisvorteil von Pellets gegenüber Heizöl auf knapp 7 %, gegenüber Gas sogar auf 42 %.
Winterreserve
Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen geht davon aus, dass 2024 die Hälfte der Grundversorgungsunternehmen ihre Strompreise um 12 % oder mehr erhöhen werden. Die Energieversorger müssen ihre Preise für 2024 bis Ende August kommunizieren. Dabei wird erstmals ein weiterer Faktor eine Rolle bei der Preisgestaltung spielen: Der Bund hat 2022 die «Winterreserve» (Wasserkraftreserve, Reservekraftwerke, Notstromgruppen) geschaffen, um die Stromversorgung im Winter 2022/2023 zu gewährleisten. Die Kosten für diese Notfallmassnahmen fliessen 2024 erstmals in den Netznutzungstarif des Strompreises ein und werden damit auch zum Strompreisanstieg beitragen. Zudem wird auch Swissgrid seine Preise um 7% erhöhen.
Wie kalt wird es?
Steigen die Strom-, Brennstoff- und Treibstoffpreise, wirkt sich das auch direkt auf die Holzernte sowie die Pelletproduktion und deren Transport zu den Kundinnen und Kunden aus. Der wichtigste Faktor ist jedoch der kommende Winter. Wird es früh kalt, ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Pellets und damit die Preise wieder sprunghaft ansteigen. Besitzerinnen und Besitzer von Pelletheizungen sind klug, wenn sie ihre Lager so rasch wie möglich füllen. So können sie dem kommenden Winter gelassen entgegenschauen. Sie entlasten damit nicht nur ihr Portemonnaie, sondern auch die Pelletlieferanten, die so die Versorgung ihrer Kundinnen und Kunden besser planen können.
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*Alle Preise: Erhebung pelletpreis.ch, Durchschnittspreis pro Tonne inkl. MWST und Lieferung
**Quelle: Bundesamt für Statistik
Text: Anita Niederhäusern, Herausgeberin pelletpreis.ch und ee-news.ch
Leider sind die Preise immer noch sehr teuer. Sogar die gemischten Import Pellets werden hier für nur 5.- bis 10.- Franken günstiger als die einheimischen verkauft.
Ich habe mich deshalb für einen anderen Weg entschieden und am Montag mein Lager für 298.- pro Tonne (alles inkl.) direkt aus dem Ausland füllen lassen.